Gersdorfer verzaubert Kirmes-Himmel

850 Schuss sind am Samstagabend in die Luft gejagt worden – zur Freude der Festbesucher. Ein Dorfbewohner steckt dahinter.

Gersdorf. Der „Knallbär“ hat bei der Kirmes am Samstagabend seinem Namen alle Ehre gemacht. Knapp 850 Schuss umfasste das Feuerwerk, das der Gersdorfer Oliver Bär für das bunte Spektakel in seinem Heimatort diesmal zusammengestellt hatte. Es war bereits das sechste Mal, dass er bei der Kirmes für das Feuerwerk sorgte und bunte Effekte genauso wie manchen wirklich lauten Knall über das Festgelände am Volkspark jagte. „Es handelt sich um Feuerwerk der Klasse Zwei. Das ist für Jedermann erlaubt“, erklärt der 49-Jährige, der seit 2005 in dem Metier tätig ist und auch mit Raketen handelt. Wird es nicht zu Silvester gestartet, ist eine Genehmigung des Ordnungsamtes oder in seinem Fall vom Landratsamt nötig. Die Genehmigung muss außerhalb der Feuerwerkssaison bereits beim Kauf vorgelegt werden.

Abgebrannt wird nach Plan

Etwa 40 Feuerwerke pro Jahr schickt der Gersdorfer in die Lüfte. Seine Raketen sind bei Familienfeiern wie Geburtstagen und Hochzeiten ebenso begehrt wie bei größeren Festen in Städten und Dörfern. Die Auswahl an Knallkörpern ist riesig. „Dank jahrelanger Erfahrung weiß ich, welche Anbieter wirklich gute Sachen liefern können“, sagt Oliver Bär, der aus den zur Verfügung stehen Feuerwerksbatterien jeweils eine passende Zusammenstellung auswählt und entsprechend eines genauen Abbrand-planes in den Himmel schickt. Der Anfang ist dabei meist etwas gemächlicher, ehe er dann im weiteren Verlauf und vor allem am Ende in die Vollen geht. Je nachdem, wie viel Schuss eine Feuerwerksbatterie hat, sind größere und kleinere Effekte möglich. Denn die Menge des explosiven Materials ist reguliert, so dass entweder viele kleine oder eben nur einige wenige, dafür aber richtig große Explosionen möglich werden. Dabei gibt es immer wieder neue Trends und Entwicklungen, über die sich Oliver Bär auf einer Fachmesse und bei der Feuerwerk-Weltmeisterschaft informiert. Zu Hause am Otto-Resch-Ring, wo das kleine Unternehmen seinen Sitz hat, gibt es am 27. Dezember ab 19 Uhr eine Vorführung von verschiedenen Feuerwerken für Kunden, die sich zum Silvesterfest entsprechend rüsten wollen. Selbst herstellen darf Bär die Feuerwerkskörper nicht. Auch für Großfeuerwerke fehlt ihm derzeit noch die Erlaubnis. Aber vielleicht nicht mehr lange – der Pyrotechniker bildet sich derzeit entsprechend weiter. Dass Feuerwerke nicht immer krachen und knallen müssen, hat der Unternehmer auch schon bewiesen. Am Lichtenwalder Schloss gestaltete Oliver Bär beispielsweise ein Musikfeuerwerk passend zum Ambiente.

500 Besucher feiern am Abend

In Gersdorf ging es am Samstag eher laut zu, vor allem zu Beginn: Mit einem großen Knall lockte der Experte die Kirmesbesucher zunächst aus dem Festzelt ins Freie. Dort feierten am Abend mehr als 500 Besucher, unter denen auch sehr weit Gereiste. Denn aus der Gersdorfer Partnergemeinde Altlußheim waren knapp 50 Gäste per Reisebus gekommen, die am Nachmittag gemeinsam mit Bürgermeister Wolfgang Streubel (Kommunale Wählergemeinschaft) bereits eine Ausfahrt ins Erzgebirge unternommen hatten. Laut Streubel kostete das traditionelle Kirmesfeuerwerk in diesem Jahr reichlich 500Euro. Die Kirchgemeinde hatte ebenfalls Gäste mit einer langen Anreise. Der Kirchenchor aus Woudenberg in den Niederlanden war zu Besuch und gab nicht nur am Samstagnachmittag ein gut besuchtes Konzert in der Marienkirche. Auch an der Ausgestaltung des Kirmesgottesdienstes waren die Holländer, die bereits 2006 einmal in Gersdorf waren, beteiligt.

Foto: Andreas Kretschel

erschienen am 14.10.2013 ( Von Markus Pfeifer )

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